Das EASA-Komitee bestehend aus den EASA-Mitgliedsstaaten, der EU-Kommission und der EASA hat während seiner Sitzung am 8. und 9. Oktober 2014 einem Vorschlag zugestimmt, den Flugschulen bis zum April 2018 drei zusätzliche Jahre Zeit zu geben den Anforderungen an den neuen ATO-Standard zu erfüllen. Diese verlängere Frist gibt auch den Behörden den gewünschten zeitlichen Spielraum, um das System der ATOs mit seinen Anforderungen an komplexe Managementsysteme für alle Flugschulen noch einmal grundsätzlich zu überdenken. Diese verlängerte Frist wird den Flugschulen jedoch nicht automatisch in allen EASA-Mitgliedsstaaten angeboten werden, die Staaten haben hingegen die Option von dieser verlängerten Frist von bis zu maximal drei Jahren Gebrauch zu machen. Eine verbindliche Stellungnahme des deutschen Verkehrsministeriums BMVI zum Thema liegt uns noch nicht vor, jedoch gehen wir nach Gesprächen mit den dort Zuständigen von einer Annahme der maximalen Frist aus.

Die AOPA begrüßt diese Entscheidung des EASA-Komitees ausdrücklich. Wir sind der Meinung, dass das alte JAR-System durchaus sinnvoll war, das eine Zweiteilung zwischen registrierten Ausbildungseinrichtungen (RF) für die einfachen Lizenzen und genehmigten Ausbildungseinrichtungen (FTO) für die höherwertigen Lizenzen vorgesehen hatte. Es gibt durchaus die Hoffnung, dass Flugschulen auch zukünftig unter einem Standard arbeiten können, der dem bisherigen RF-System weitgehend entspricht. Bedauerlich ist es, dass der vorherige Kurs über viele Jahre trotz deutlicher Kritik von Verbänden und Flugschulen stur durchgezogen wurde.

Eine wesentliche Forderung der GA-Roadmap für einen grundsätzlichen Kurswechsel in der Regulierung der Allgemeinen Luftfahrt in Europa ist mit dieser Entscheidung umgesetzt worden, was uns auch in Hinblick auf die weiteren anstehenden Korrekturmaßnahmen für unsere Branche positiv stimmt.

Nach wie vor können sich AOPA-Flugschulen bei uns für nur 400€ ein ATO-Manual kaufen, das inzwischen bereits von den Behörden in Niedersachsen und Bayern akzeptiert worden ist. Damit ist man als Flugschule auf jeden Fall schon heute auf der sicheren Seite und hat keinerlei Restriktionen.

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