Am 11. Juli verkündete die DFS in einer Pressmitteilung, dass das Luftfahrthandbuch Deutschland AIP-VFR ab Januar 2023 kostenfrei genutzt werden kann. Eine online-Version wird dann über das Flugberatungsportal der DFS verfügbar sein.

Seit einigen Jahren war die deutsche AIP-IFR bereits kostenlos verfügbar, das VFR-Gegenstück allerdings nicht. Das fanden nicht nur die AOPA und andere Branchenverbände bedenklich, auch der Bund-Länder-Fachausschuss Luftfahrt hatte dies kritisiert, die Eurocontrol setzte sich ebenso mit Nachdruck für einen freien Zugang zu allen relevanten Luftfahrtinformationen ein. Denn je einfacher der Zugang zu sicherheitskritischen Informationen ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese Informationen auch abgerufen und beachtet werden.

Zum Schluß drohte durch einen streitbaren Piloten auch die Klage auf freien Zugang zur AIP-VFR, er hatte über ein Crowd-Funding in sehr kurzer Zeit die hierfür notwendigen finanziellen Mittel gesammelt.

Die Entscheidung der DFS zur Freigabe der AIP ist sehr zu begrüßen, und ein Schaden entsteht der DFS auch nicht wirklich: Denn sie erhält jährlich erhebliche finanzielle Mittel aus dem Bundeshaushalt zur Deckung der Kosten von Dienstleistungen für gebührenbefreite zivile und militärische Flügen, und das Geld ist für die Freigabe der AIP gut investiert. In den meisten EU-Nachbarländern ist der Zugang zur AIP frei, das wird bei uns in Deutschland bald genauso sein. Schön wäre es, wenn wir das auch bald für die Nachrichten für Luftfahrer (NfL) feststellen könnten. Denn in den NfL verstecken sich viele relevante Informationen. Bevor man sie lesen kann, muss derzeit noch die DFS-Bezahlschranke überwunden werden.