ICAO verzeichnet Fortschritt in Sachen Feuerlösch- und Rettungsdienst an Flugplätzen
Nach 10 Jahren Überzeugungsarbeit vor allem unseres Montrealer Kollegen Frank Hofmann in diversen Ausschüssen innerhalb der ICAO kann die IAOPA jetzt einen Fortschritt vermelden: Von allen beteiligten ICAO-Ausschüssen und dem Sekretariat haben wir Zustimmung für das Anliegen erhalten, die Forderungen des ICAO Annex 14 Abschnitt 9.2 für die Bereitstellung von Feuerlösch- und Rettungsdienst an Flugplätzen aufzuheben, wenn sie keinen kommerziellen Verkehr bedienen. Diese interne Genehmigung der ICAO wird nun allen 192 ICAO-Mitgliedstaaten zur Stellungnahme ausgehändigt. Wenn sie wieder bei der ICAO eingehen, hoffentlich in diesem Herbst, werden sie erörtert und eine endgültige Fassung an den ICAO-Rat weitergeleitet, der final darüber abstimmen wird. Wenn der Rat noch in diesem Jahr zustimmt, wird
der neue Standard im November 2023 in Kraft treten. Der gesamte Prozess war langsam und schwierig. Der ursprünglich der ICAO um 2010 eingereichte Vorschlag, über den die verschiedenen Interessengruppen in den diversen ICAO-Ausschüssen ausführlich diskutiert haben, wurde nunmehr endgültig akzeptiert. Damit folgt die ICAO dem Beispiel großer GA-Nationen wie Kanada, USA, Australien, Frankreich und anderen, die diese ICAO-Empfehlungen des Annex 14 zum Feuerlösch- und Rettungsdienst an kleinen Flugplätzen nie 1:1 umgesetzt haben und dabei auch keine signifikanten Risiken festgestellt haben.
Diese Initiative der IAOPA wurde von der AOPA-Germany gestartet, da in Deutschland und einigen anderen Staaten das Fliegen ohne Flugleiter nicht erlaubt wird. Das Problem ist, dass ohne Flugleiter oder eine im Rettungsdienst fachkundige Person am Flugplatz, die im Unglücksfall die Rettungsgeräte bedienen kann, im Regelfall nicht geflogen werden darf. Unsere Argumentation ist, dass im nicht-gewerblichen Bereich niemand gezwungen wird an einem Flugplatz ohne Flugleiter und Rettungsdienst zu fliegen, jeder Pilot kann selbst darüber entscheiden welche Risiken er auf sich nimmt. Wir wollen auch die Flugleiter nicht abschaffen, nicht nur in Egelsbach und Schönhagen leisten sie sehr gute Dienste, aber zu verkehrsschwachen Zeiten braucht man sie halt nicht.
Wir hoffen, dass sich die deutschen Behörden auf Bundes- und Länderebene einer entsprechenden Entscheidung der ICAO anschließen werden. Denn schon in unseren Nachbarstaaten Frankreich, Dänemark, Polen und Österreich wird das Fliegen ohne Flugleiter oder sachkundige Person im Rettungsdienst praktiziert. Und das wollen wir auch in Deutschland erreichen, um unsere Flugplatzinfrastruktur besser nutzbar zu machen.
Ausdauer der IAOPA zahlt sich aus: Repräsentant bei ICAO Frank Hofmann,
Secretary General Craig Spence, Senior Vice-President Dr. Michael Erb (v.l.n.r.)